Problemkind Rasen


Die Wetterkapriolen dieses Sommers ließen den Rasen zunächst recht gut wachsen, ausreichende Niederschläge und mäßige Temperaturen führten zu satt grünen Flächen. Häufige Schnittmaßnahmen waren notwendig. Dadurch wurden dem Boden verstärkt Nährstoffe entzogen. Starkregenfälle verstärkten zusätzlich die Auswaschung auf den in unserer Region überwiegend leichten Böden. Niederschlag- und taureiches Wetter förderten den Befall des Rasens mit pilzlichen Erregern wie Fusarium und Rotspitzigkeit. Im August gab es dann einige lang ersehnte Tage mit Hochsommerwetter. Als Folge treten jetzt erste Trockenschäden auf. Feinhalmige Rasenarten leiden besonders, während breithalmige kräftig zulegen. Trotz dieser Schadbilder wäre aber hektischer Aktionismus fehl am Platz. Fachgerechtes Wässern hilft dem Rasen: alle paar Tage reichlich Wasser in den frühen Morgenstunden versorgt den Rasen tiefgründig mit Wasser und verhindert Verbrennungsschäden. Tägliche, knappe Wassergaben würden nur oberflächennahe Wurzeln versorgen und den Boden verschlämmen. Die Rasenwurzeln bekämen keine Luft und könnten in tieferen Bodenschichten kein Wasser finden, um den Wasserentzug, den die Halme durch Wärme, Sonne und Wind haben, auszugleichen. Die Nährstoffverluste sollten durch eine abschließende Herbstdüngung im September ausgeglichen werden. Kalibetonte Rasendünger stärken das Gewebe.




Geschwächte und lückig gewordene Rasenflächen bieten gute Ausbreitungsmöglichkeiten für Rasenunkräuter. Eine Vielzahl ist mehrjährig und sollte vor dem Winter beseitigt werden, wenn man keine „Gras-“ sondern „Rasenfläche“ in seinem Garten bevorzugt. Löwenzahn, Breitwegerich und Gänseblümchen können ausgestochen, Ehrenpreis, Gundermann oder Vogelknöterich mühsam gejätet werden. Bei der Anwendung von Rasenherbiziden ist zu beachten, dass die Mittel (beste Wirkung zeigen Kombinationen mit vier Wirkstoffen) erst ein paar Tage nach dem Rasenschnitt angewendet werden sollten, damit die Blattfläche der Unkräuter wieder groß genug ist, um genügend Wirkstoff aufzunehmen.


Immergrüne putzen sich




Rhododendron und Kirschlorbeer beginnen bereits, sich zu putzen. Sie stoßen die sich rot und orange verfärbten Blätter aus dem Innenbereich ab. Die oben beschriebenen diesjährigen Wetterbedingungen haben auch bei ihnen zu Nährstoffauswaschung geführt. Je geringer die Nährstoffreserven sind, umso stärker putzen sich die Gehölze. Dünger darf aber erst wieder im nächsten Jahr gegeben werden, weil die Gehölze sonst nicht ausreifen und zur Ruhe kommen würden, um den Frost im Winter gut zu überstehen.