Der Charakter eines Gartens wird vor allem durch seine Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern bestimmt, die ihn einrahmen, strukturieren und ihn in verschiedene Bereiche gliedern können.

 

Pflanzen

 

Sie lassen sich als aparte Einzelbäume, imposante Strauchgruppen, dichte oder blütenreiche Hecken oder wirkungsvolle Kletterpflanzen harmonisch mit allen Gartenelementen kombinieren. In allen Gärten werden Ziergehölze wegen ihrer gestalterischen Wirkung und ihrer Langlebigkeit geschätzt. Entlang einer Gartengrenze oder in Terrassennähe bieten sie einen guten Sichtschutz, und  beeinflussen positiv das Klima im Garten und Hausnähe.

 

Bäume und Sträucher können im Sommer Schatten spenden, und bei günstiger Anordnung vor Mauern und Fenstern auch ein zu starkes Aufheizen der Räume verhindern. Da durch die Verdunstung von Wasser auf den Oberflächen von Blättern und Gräsern eine kühlende Wirkung entsteht.


Die richtige Pflanze am richtigen Platz
Nicht immer sind die Besonderheiten einer Pflanze bereits beim Kauf zu erkennen und auch ihre Standortansprüche sind nicht immer klar. Um die richtigen Pflanzen zu finden und lange Freude an ihnen zu haben, ist es deshalb sinnvoll, sich bei der Auswahl im Gartencenter oder in der Baumschule beraten zu lassen. Auch wer seinen Garten neu anlegt oder umgestaltet, sollte dabei das Wissen von Experten nutzen. Wir Fachleute aus dem Garten- und Landschaftsbau können außergewöhnliche Gehölze und Stauden so in die Gestaltung einbeziehen, dass sie möglichst gut zur Geltung kommen und an einem Standort stehen, der ihren Ansprüchen entspricht. So können neue Pflanzenschätze ihre Wirkung optimal entfalten und bereichern den Garten mit schönen Blüten, interessanten Blättern oder auffallendem Beerenschmuck.

 

Richtig planen – richtig pflanzen, dauerhaft Freude am Garten
Erlaubt ist, was gefällt - dieses Motto gilt auch im Garten. Die riesige Auswahl an Stauden, Gehölzen und Blumenzwiebeln lädt im Herbst dazu ein, aktiv und kreativ zu werden! Denn was jetzt noch vor dem ersten Frost in den Gartenboden kommt, bildet feine Wurzeln, mit denen sich die Pflanzen schon früh im nächsten Jahr mit den nötigen Nährstoffen versorgen können. Ein wahrer Entwicklungsvorsprung! Doch damit auch gedeiht, was gefällt, ist vor dem Pflanzen eine sorgfältige Planung nötig. Leicht herrscht Chaos im Beet, wenn zu viel, zu groß oder zu eng gepflanzt wird. Auch das Klima und die Bodenart bestimmen, was in den Garten passt. Bei großen Herausforderungen, wie z.B. einer Hanglage des Gartens, helfen Landschaftsgärtner, damit Pflanzen nicht unterspült werden oder ungesichertes Erdreich abrutscht. Die Fachleute für Garten und Landschaft kennen überdies Tricks, die kleine und schmale Gärten optisch größer machen und ihnen mehr Struktur und Abwechslung verleihen. Auch auf den Hausbaum müssen die Besitzer eines kleinen Gartens nicht verzichten – solange der richtige gewählt wird, der eine zum Haus passende Krone ausbildet. Bewährt haben sich zum Beispiel Kugel-Ahorn (Acer platanoides 'Globosum'), Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides 'Nana'), Säulen-Kirsche (Prunus serrulata 'Amanogawa'), Eberesche (Sorbus) und Zierapfel (Malus). Auch viele Sträucher können in wenigen Jahren ungeahnte Dimensionen erreichen und müssen dann wieder mit oft großem Aufwand herausgenommen werden – schade drum! Besser ist es, sich von Anfang an für die Pflanzen zu entscheiden, die dem eigenen Garten auf lange Sicht gut tun.

Boden ist nicht gleich Boden
Um festzustellen, welche Beschaffenheit der Boden im eigenen Garten hat, reicht in der Regel eine Handprobe. Es treten vor allem drei Bodentypen im Garten auf: Sandböden, Lehmböden und Tonböden. Ideal sind Lehmböden: Sie speichern Nährstoffe und Wasser gut, ohne Staunässe zu bilden. Lehmige Böden lassen sich leicht mit Tonböden verwechseln. Ein sicheres Kriterium ist die Struktur: Nimmt man lehmigen Boden in die Hand, ist er erheblich krümeliger als Tonboden, der schwerer und wasserundurchlässiger ist. Daher bildet sich in tonigen Böden leicht Staunässe – kritisch für empfindliche Wurzeln! Tonböden sollten im Herbst gelockert werden. Manchmal sind auch Drainagerohre zur Entwässerung ratsam. Wer schwere, nasse Tonböden im Garten hat, sollte eine so genannte Bodenverbesserung vornehmen lassen, am besten vom Fachmann. Gehölze, die tonige Böden vertragen, sind Kastanie (Castanea), Hartriegel (Cornus), Weißdorn (Crataegus), Stechpalme (Ilex) und Vogelkirsche (Prunus avium). Im Staudenbeet sorgen zum Beispiel Aster, Prachtspiere (Astilbe), Silberkerze (Cimicifuga simplex), Sonnenbraut (Helenium), Sterndolde (Astrantia) und Sonnenhut (Rudbeckia) auch auf tonigen Böden für leuchtende Farben. Sandböden hingegen sind leicht und können daher Wasser und Nährstoffe nicht so gut speichern. Auf sandigen Böden wachsen Gehölze wie Felsenbirne (Amelanchier), Ahorn (Acer), Berberitze (Berberis), Kreuzdorn (Rhamnus) und Hainbuche (Carpinus betulus). Damit Pflanzen nicht so schnell austrocknen, lassen sich Sandböden durch das Einarbeiten von Humus verbessern.

 
Von Wind und Schatten
Doch nicht nur die Bodenqualität ist entscheidend für eine richtige Pflanzplanung. Einen großen Einfluss haben auch die Lichtverhältnisse. Viele Pflanzen sind geradezu sonnenhungrige Schönheiten, aber es gibt auch Plätze im Garten, an denen die Sonne kaum hinreicht. Muss sie auch nicht! Schließlich ziehen sich einige Stauden lieber in den Schatten zurück. Zu ihnen gehören Tränendes Herz (Dicentra spectabilis), Schlüsselblume (Primula) und Pfingstrose (Paeonia). Grünes Licht im Schatten geben überdies Blattschmuckstauden, zum Beispiel Funkie (Hosta) und Bergenie. Mit den richtigen Bodendeckern kombiniert, wie dem kriechenden Efeu (Hedera helix), weben sie wunderschöne Teppiche und im Frühjahr färbt das Immergrün (Vinca) den Boden mit blauen oder violetten Blüten. Auf kleinen Flächen sollten verschiedene Arten von Bodendeckern aber nicht durcheinander gepflanzt werden. In vielen Gärten gibt es außerdem ungemütliche Windecken, die man am besten durch das Pflanzen einer Windschutzhecke aus Feldahorn (Acer campestre), Hainbuche (Carpinus betulus) oder Geißblatt (Lonicera) beruhigt.

Blütenreigen im Schnee
Der schönste Garten ist der, in dem es das ganze Jahr hindurch Schönes zu entdecken gibt. Dies gelingt, wenn man beim Pflanzen auch Blattschmuck, Herbstfärbung und natürlich die verschiedenen Blütezeiten mit einbezieht. Manche Pflanzen trotzen mit ihren Blüten sogar dem Winter! Zu den schönsten gehört die Schneerose (Helleborus niger), die schon im Januar ihre weißen oder manchmal rötlich getönten Blüten zum kalten Himmel reckt. Zwei weitere Frühstarter sind im Februar der rosa, weiß oder rot blühende Seidelbast (Daphne) und die Zaubernuss mit ihren zarten, gedrehten und meist leuchtend gelben Blüten. Auch der Duftschneeball (Viburnum farreri) kann den Frühling nicht erwarten: Erfreute er mit seiner weißen, gelegentlich rosa überhauchten Blütenfülle schon im November, legt er früh im März noch einmal nach. Von Dezember an bis in den April leuchten die gelben Blüten des Winterjasmins (Jasminum nudiflorum) im winterlichen Garten. Wer es klug anstellt und seinen Garten mit Bedacht plant und bepflanzt, wird mit blühender Vielfalt und gesundem Grün belohnt – und zwar an jedem Tag des Jahres.