Dachgärten sind gleich doppelt gut, sie sind schön und sie sind ökologisch.

 

Bei Flach- und wenig geneigten Schrägdächern können Sie eine Begrünung wählen, die in luftiger Höhe einen neuen Lebensraum schafft. Entscheiden Sie sich für einen extensiven Dachgarten, der aufgrund seiner widerstandsfähigen Pflanzen kaum Pflege benötigt, oder für eine intensive Bepflanzung. Solch einen Dachgarten können Sie wie einen richtigen Garten nutzen, mit Wegen, Bäumen und den unterschiedlichsten Pflanzen. Was man bei Schichtaufbau etc. beachten muss, wir beraten Sie gerne.

 

Sterne zählen über dem eigenen Garten: Dachterrassen – grüne Schmuckstücke

Dachterrassen als begrünte Lebensräume über den Dächern einer Stadt sind heiß begehrt, denn sie dienen, wenn man es richtig anstellt, hoch über aller hektischen Betriebsamkeit in den Straßen, als grüne Oasen der Entspannung und Geselligkeit. Der Wiener Architekt Egon Fridinger schrieb schon 1933 zu diesem Thema: „Der Großstadtmensch, der verurteilt ist, fast das ganze Jahr in den Mauern seiner Stadt zu verbringen, vermisst wohl am schmerzlichsten den belebenden Kontakt mit der Natur, dem nie versiegenden Quell der Erfrischung, wie er sich dem glücklicheren Landbewohner in unerschöpflicher Fülle darbietet.“ Das würde heute anders formuliert, aber genau diese Sehnsucht des Stadtmenschen nach Natur und Grün in unmittelbarer Nähe ist es bis heute, die den Wert von Wohnungen mit Dachterrasse ausmacht. Wer möchte nicht in lauen Sommernächten auf seiner Terrasse feiern, essen oder ruhen und das am liebsten inmitten einer Pflanzenpracht?

  

Was für faszinierende Vorstellungen, etwa von sanftem Blätterrauschen eingelullt zu werden oder zwischen Oliven- und Zitronenbäumchen zu sitzen mit Blick auf eine üppig wuchernde Bougainvillea. Herrlich, den Duft der Kräuter einzuatmen, die man am Abend erntet, um dem Salat schmackhafte Würze zu verleihen. Doch damit solche Träume von einer grünen Dachterrasse auch Wirklichkeit werden können, sind Ideenreichtum und Kreativität gefragt. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind dabei vielfältig. Deshalb ist eine gute Planung unabdingbar und gelingt am besten mit Hilfe eines spezialisierten Landschaftsgärtners. Sein Fachwissen ist nicht nur gefragt, wenn es um die Auswahl des richtigen Bodenbelages geht. Fliesen auf Kiesbett oder Naturstein oder doch lieber Holzpanelen? Der Profi weiß auch, ob Beschattung vonnöten ist, wie abends beleuchtet werden kann und welche Bewässerungs-systeme in Frage kommen. Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt, können gemeinsam Pflanzen ausgewählt werden. Wer zu keiner Zeit auf eine private Atmosphäre verzichten möchte, benötigt vielleicht einen Sichtschutz aus Rotbuche, Wein oder Efeu.

 

Heute überlegt man sich außerdem, wie die Dachterrasse möglichst auch im Winter schön anzusehen ist. Immergrüne Pflanzen und Sträucher sind deshalb unverzichtbar. Große Blätter besitzen eine skulpturale Wirkung und sind oft ausdrucksstärker als manche Blüten. Die unterschiedlichen Formen, Farben und Texturen von Gräsern, Farnen oder Stauden können, wenn sie harmonisch aufeinander abgestimmt werden, äußerst interessant sein. Wenn es der Platz erlaubt, sind auch kleine grüne Laub- und Nadelgehölze wie Wacholder, Scheinzypresse oder japanischer Ahorn eine Augenweide für das ganze Jahr. Dem grünen Schmuckstück darf natürlich eine stilvolle Terrassenmöblierung nicht fehlen. Dabei darf man sich, je nach Platz, zwischen der klassischen Variante und den neuen Loungemöbeln entscheiden.

 

 

Historie Dachterrassen

Historisch betrachtet, war das flache Dach in weiten Teilen des Mittelmeerraums, in Amerika und in Asien seit langem bekannt. Schon 3000 v.Chr. nutzten die Babylonier Bitumen als Baustoff, wie der Geschichtsschreiber Herodot beschrieb. Klima, Baumaterialien und Lebensgewohnheiten brachten eine regional angepasste Architektur hervor, die durch die Flachdachbauweise und ihre Nutzung als Dachterrasse gekennzeichnet ist. Das Paradebeispiel entstand im 6. Jh. v.Chr. mit den berühmten hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder der Antike. Diese prächtige Anlage über Teilen des Palastes von Babylon ruhte auf einer Säulenkonstruktion und stieg treppenförmig an; die Gärten wurden über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem direkt durch den Euphrat gespeist. Unter dem orientalischen Einfluss gelangte der Brauch, flache Dächer zu begrünen, auch in die griechisch-römische Welt. Über Jahrhunderte vergessen, kam die Gartenkultur der Antike zur Zeit der Renaissance zuerst nach Florenz, Rom und Venedig, um bald darauf auch andere europäische Zentren zu erreichen. Hauptsächlich Dachflächen auf Schlössern wurden in wunderbare Grünoasen verwandelt.

  

Heute

Heutzutage sind bei der Gestaltung einer Dachterrasse alle Stilrichtungen möglich: Hochbeete mit monochromen Pflanzungen, mobile Kübel- und Topfbepflanzung, die das ganze Jahr über ein lebendiges Erscheinungsbild vermittelt und der Biodiversität Rechnung trägt, fernöstlich inspirierte Zen-Gärten, die Ruhe und Harmonie ausstrahlen, ja sogar „kleine“ Obstplantagen oder Nutzpflanzenbeete können auf einer Dachterrasse mit der Hilfe eines Landschaftsgärtners entstehen. Egal ob auf der Dachterrasse gechillt, relaxt oder gefeiert wird: Freunde werden mit Sicherheit regelmäßig aufs Dach steigen wollen, und das im besten Sinne.

  

Tipp:

Ein Dachgarten hat noch einen weiteren Vorteil. Viele Kommunen belohnen die Anlage von Dachgärten mit einer Ermäßigung bei den Abwassergebühren oder fördern ihn gar durch direkte Zuschüsse. Ansprechpartner sind zumeist das Grünflächen- oder Umweltamt oder Ihr Landschaftsgärtner vor Ort, der auch die behördlichen Anforderungen und Förder-möglichkeiten kennt.

 

{gallery}slideshow/frontpage/garten/dachgaerten{/gallery}

 

Mehr zu Dachbegrünungen finden Sie unter: Gartendetails / Pflanzen / Dachbegrünungen