Kübelpflanzen gesund überwintern!

 

     
  Kübelpflanzenüberwinterung 1 Kübelpflanzenüberwinterung 1 Kübelpflanzenüberwinterung 2 Kübelpflanzenüberwinterung 2


 

Pflegetipps vom Experten!

 

Keine Chance für Spinnmilbe, Thrips & Schildlaus! Als Dekoration sind die verschiedensten Kübelpflanzen während der Sommermonate auf Terrassen, Veranden und Balkonen sehr beliebt. Doch wohin damit, wenn der Winter kommt? Was ist der beste Standort und wie sollen sie gepflegt werden? Diese Fragen stellen sich Liebhaber von Kübelpflanzen, die im Laufe der Zeit zu prächtigen Exemplaren herangewachsen sind.


Für sehr viele Arten gilt: Vor Beginn der ersten Nachtfröste müssen die Pflanzen ins Winterquartier. Dies sollte ein heller, luftiger Standort sein. Einige Arten vertragen auch einen dunkleren Platz, wie z.B. Aucuba, der Enzianstrauch oder der Feigenbaum. Aber immer gilt, je dunkler der Standort ist, umso kühler müssen die Pflanzen stehen. Die Überwinterungstemperatur richtet sich auch nach der ursprünglichen Heimat der Pflanzen. Besonders mediterrane Kübelpflanzen lieben es etwas wärmer. Ein Wintergarten mit etwa 10-12°C bietet sich dafür an. Licht und Luft sollten sie haben, gelegentlich etwas Frischluftzufuhr und vor allem im beginnenden Frühjahr einen Sonnenschutz, da die Pflanzen im Lauf des Winters empfindlich gegen Sonneneinstrahlung werden. Es ist wichtig, die Pflanzen lieber etwas trockener als zu feucht zu halten. In der Regel sollte man im Winter einmal in der Woche den Wurzelballen kontrollieren. Wenn dieser trocken ist, sollten die Pflanzen durchdringend gegossen und nicht nur die Oberfläche des Ballens benetzt werden. Nicht jeder hat einen Wintergarten oder ein frostfreies Gewächshaus, so dass die Pflanzen oft im Treppenhaus, dem Keller, der Garage oder auf dem Dachboden landen. Hier sind die Bedingungen natürlich nicht immer optimal. Deshalb muss besonderes Augenmerk auf einen nicht zu dichten Stand gegeben werden. Einige Gärtnereien nehmen Kübelpflanzen zur Überwinterung in Pflege. Auch das ist eine Möglichkeit. Sicher entscheiden der Preis und der Transportaufwand, ob diese Variante genutztwerden kann. Selbst in einem optimalen Winterquartier leiden die Kübelpflanzen in der kalten Jahreszeit. Sie sind anfälliger gegen Pilzkrankheiten und müssen deshalb regelmäßig ausgeputzt werden. Es ist aber durchaus normal, dass die Gehölze laufend Laub und Nadeln verlieren, auch Immergrüne werfen regelmäßig die alten Blätter ab. Die abgeworfenen Pflanzenteile sollten entsorgt werden, damit sich keine Pilzkrankheiten ausbreiten können.


Für einige Kübelpflanzen (z.B. Engelstrompete, Fuchsie, Pelargonie, Chilenischer Jasmin) ist es ratsam, wenn sie relativ dunkel stehen, beim Einstellen ins Winterquartier einen Rückschnitt vorzunehmen. Damit reduziert man die Verdunstungsoberfläche. Die meisten Pflanzen (z.B. Eukalyptus, Enzianstrauch und Bougainvillee) werden allerdings Ende Februar zurück geschnitten, damit sie zu Beginn des Frühjahres wieder kräftig austreiben können. Auch Pflanzen, die bereits im Herbst zurück geschnitten wurden, müssen bevor sie wieder ins Freie kommen ausgeputzt und etwas geschnitten werden. Beim Rückschnitt ist immer auf saubere Scheren bzw. Messer zu achten. Sie sollten nach jeder Pflanze durch tauchen der Schnittwerkzeuge desinfiziert werden (z.B. mit Spiritus). Damit vermeidet man die Übertragung von bakteriellen Erkrankungen sowie von Virosen. Auch wenn man versucht die bestmöglichen Bedingungen für die Überwinterung der Kübelpflanzen zu finden, kann es zum Befall durch Schaderreger kommen. Besonders im Frühjahr, wenn die Pflanzen neu austreiben, können die zarten Pflanzenteile mit Blattläusen, Spinnmilben, Schildläusen und Thripsen befallen sein. Stark befallene Pflanzenteile sollten zurück geschnitten werden. Stark mit Honigtau oder Schwärzepilzen besetzte Pflanzenteile müssen unbedingt entfernt werden. Dann sollten sich je nach Schaderreger 2 bis 3 Behandlungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen mit speziellen Spinnmilben-, Blattlaus- oder Schildlaus- Sprays anschließen. Rapsölpräparate sind dabei pflanzenverträglicher als Mineralölpräparate. Bei besonders wertvollen Pflanzen empfiehlt es sich vorher einige Blätter auf Verträglichkeit zu prüfen. Werden Behandlungen im Freien durchgeführt muss beachtet werden, dass keine Spritzung bei praller Sonne durchgeführt werden darf. Die Pflanzen können geschädigt werden!


Der Einsatz von Nützlingen ist möglich, aber sehr aufwändig. Außerdem können Nützlinge nur in geschlossenen Räumen eingesetzt werden und die Wirkung ist im Winter auf Grund des fehlenden Lichtes eher unbefriedigend. Je günstiger die Pflanzen überwintert werden, umso besser sind sie in der Lage Krankheiten und Schädlinge abzuwehren. In spezieller Literatur zu Kübelpflanzen kann man sich über die Kulturbedingungen informieren. Nachfolgend ist eine Auswahl tabellarisch erfasst. Es werden kurze Hinweise zu Überwinterungstemperaturen, Standort und Schnitt gegeben.

 

 

 

  Den Garten winterfest machen!

 

 

Lavendel

  

Lavendel für den Winter vorbereiten

weiterlesen

 

Lavendel, insbesondere echter Lavendel  (Lavendula angustifolia), mag zwar winterhart sein, doch auch nur dann,  wenn er bereits im Frühjahr nach draußen gepflanzt  wird.  Nur dann ist der Lavendel ausreichend eingewurzelt und kann den Winter  unbesorgt überstehen. Beim Anpflanzen darauf achten, dass der  Lavendel im Winter vor Wind und Sonne geschützt ist. Da der Lavendel einen hohen Kalkgehalt im  Boden bevorzugt, kann er man im Herbst den  Boden des Lavendels zusätzlich mit Kalk versetzen. So  ist der Lavendel bestens für die Überwinterung gerüstet.

 

Winterhart und robust, aber vor Sonne schützen

 

Im Sommer bevorzugt die Pflanze zwar sonnige Standorte, im Winter dagegen kann Sonne für den Lavendel gefährlich werden. Man sollte den Lavendel im Winter mit  einer Decke aus  Stroh, Laub, Tannenzweigen oder Reisig vor der Sonne schützen. Denn Minustemperaturen und die im Winter  niedrig stehende Sonne können dem Lavendel arg zusetzen. Er gibt durch die permanente Sonneneinstrahlung Wasser über die Blätter ab. Gleichzeitig kann er jedoch kein Wasser aus dem gefrorenen Boden aufnehmen. So ist die Gefahr groß, dass der Lavendel austrocknet. Außerdem sollte der Lavendel ab und an gegossen werden, jedoch nur bei offenem Boden. Lang anhaltende Staunässe am Fuß des Lavendels sollte vermieden werden – sonst drohen Erfrierungen.