Die Villa Gruner befindet sich im Herzen des Ostseebades Zinnowitz, nur 200 Meter von dem Ostseestrand entfernt.

 

 

Es handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Objekt bestehend aus ehemals zwei einzelnen Villen auf einem auslaufenden Höhenzug. Die Höhendifferenz wurde genutzt, um auf dem Niveau der Straße ein neues Sockelgeschoss mit gewerblicher Nutzung zu ergänzen. Auf dem Gründach entstanden private und Gemeinschaftsbereiche mit hoher Freiraumqualität. Die Liebhabervilla wurde von 2011 bis 2013 vollständig saniert, ohne dabei das Geringste ihres traditionellen und im typischen Bäderstil gehaltenen Charakters einzubüßen.  

 

 

Im Sockelgeschoss der geschichtsträchtigen Villa Gruner eröffnete Pier 14 im Sommer 2013 eine ganz besondere Einkaufs-Erlebniswelt, in der es seine Kunden nicht nur mit einem erweiterten Produktportfolio, sondern auch mit einem außergewöhnlichen Ambiente verzaubern möchte. Die Inneneinrichtung des neuen Konzept Stores ist vom Flair und der Geschichte der Umgebung des Seebads Zinnowitz inspiriert und besticht mit klarer Eleganz und viel Liebe zu architektonischen Details. Mitten im Herzen des Ostseebades Zinnowitz entstand so in stilvoller Atmosphäre ein niveauvoller, lebendig urbaner Treffpunkt mit Charme, der seine Gäste zum Verweilen einlädt.

 

{gallery}slideshow/frontpage/referenzen/villagruner/im-bau-dia{/gallery}

 

Die Geschichte der Villa Gruner

 

Die Villa Gruner im Ostseebad Zinnowitz erzählt von den ereignisreichen Turbulenzen des 20. Jahrhunderts und hat viele Besitzerwechsel erlebt.

 

Die erste sichere Quelle ist eine Postkarte aus dem Jahr 1902, auf der die Villa in der Neuen Strandstraße 10 abgebildet ist. In einem Stadtplan von 1897 hingegen ist das Grundstück noch unbebaut, damit liegt der Bauzeitpunkt genau zwischen diesen beiden Daten.

 

 

Zunächst trug die Villa den Namen ihres ersten Besitzers, Badearzt Dr. Friedel. Später führte sie die Gutsbesitzerin Anna Langemark für einige Zeit als Ferienpension weiter. Je nach Größe und Lage des Zimmers zahlten die Gäste, die oft die ganze Saison über dort blieben, in der damaligen "Fremdenpension Hubertusburg" für eine Übernachtung einen Unkostenbeitrag von fünf Mark.

 

In einem Kurprospekt von 1909 erscheint sie unter dem Namen "Privatkinderheim Hubertusburg", das von Dr. med. Hellwig geführt wurde und als "Erholungs- und Ferienheim für Mädchen bis zum 16. Lebensjahr und Knaben bis zum 15. Lebensjahr" mit eigener Unterrichtsanstalt beschrieben wird. Im Jahr 1919 ging das Haus dann in den Besitz eines Dr. Voigt über, der es ebenfalls als Kurhaus weiterbetrieb.

 

 

Der nächste Besitzerwechsel fand in etwa im Jahre 1924 statt. Die Amerikanerin Berta-Luise Dreyfus, die eine gleichnamige Stiftung unterhielt, übernahm das Haus und betrieb darin ein Kinderheim. Während dieser Zeit müssen etwa 120 Kinder in der Villa gewohnt haben, wie die langen Tafeln zur Weihnachtszeit auf erhaltenen Fotos beweisen. Zu dieser Zeit gehörte auch ein eigener Wirtschaftshof mit Schweinen, Hühnern und Kälbern zum Grundstück.

 

Während des zweiten Weltkrieges diente das Haus als Lazarett und Seuchenheim, danach stiftete Berta-Luise Dreyfus das Haus dem Deutschen Roten Kreuz, das es ebenfalls als Kinderheim weiterführte.

 

Im Jahre 1953 übernahm Paul Gruner, damaliger Landesvorsitzender des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes Sachsen, das Haus im Namen der IG Wismut, dessen Verwaltung dort einzog und es einige Jahre lang als Ferienobjekt betrieb. Seit diesem Zeitpunkt ist das Haus unter seinem heutigen Namen "Villa Gruner" bekannt, obwohl Paul Gruner, wahrscheinlich selbst nie in Zinnowitz, geschweige denn in dieser Villa war.

 

 

Mitte der fünfziger Jahre zog die Verwaltung der IG Wismut wieder aus dem Gebäude aus und das Haus wurde bis ins Jahr 1975 weiter als Ferienheim mit sechs Doppelzimmern, einem Clubraum und einer kleinen Gaststätte betrieben.

 

Mit dem Einzug einer Schulküche Mitte der siebziger Jahre erfüllten wieder Kinderstimmen die Luft des Hauses. Seit Beginn der neunziger Jahre wurde das Gebäude dann von unterschiedlichen Betreibern als Kneipe, Bar oder Diskothek genutzt. Danach stand die Villa längere Zeit leer, bevor sie vor einigen Jahren aufwendig restauriert wurde.

 

{gallery}slideshow/frontpage/referenzen/villagruner/fertigstellung-dia{/gallery}