Ein richtig angelegter Teich bereitet weniger Probleme als ein Rasen.

 

Voraussetzung dafür ist natürlich ein gut funktionierendes biologisches System. Wenn etwas nicht funktioniert, dann ergeben sich aus der Erfahrung folgende Ursachen:


90 % Baufehler
5 % echte Probleme
5 % natürliche Erscheinungen

 

 

 

  Algenprobleme

 

 

 

Im Teich spielen zwei Algenarten eine Rolle:
a) Schwebealgen
b) Fadenalgen

 

Schwebealgen
sind winzige Algen, die sich durch einen Filter aus dem Wasser herausfiltern lassen. Meist ist das jedoch nicht nötig, denn nach Einstellen eines biologischen Gleichgewichts ver- schwinden die Schwebealgen wieder.

 

Fadenalgen
Das Vorhandensein von Fadenalgen ist ein durchaus positives Zeichen. Es spricht für die biologische Qualität und Stabilität eines Teiches. Darüber hinaus sind Fadenalgen auch ein Indikator für einen gewissen Überhang an Stickstoff. Diese Algenart findet sich immer nur im Randbereich der Teiche, ansonsten ist das restliche Wasser klar. Fadenalgen müssen aus dem Teich entfernt werden, weil sie beim Absterben Stickstoff-Verbindungen wieder an den Teich zurück geben. Das ist schlecht. Zersetzende Fadenalgen lassen sich an der Bildung grünlichem Schaums erkennen.

 

Woher kommen Algen?

 

 

 

  Gegenmaßnahmen

 

 

 

1. Filter
Fadenalgen lassen sich durch Filter nicht aus dem Teich entfernen. Es gibt gegenwärtig keinen Filter, der das zu leisten imstande wäre.

2. Manuelles Entfernen
Zeitpunkt der Entfernung: Frühjahr ab Mitte April: Alle 2 – 3 Tage soll das entfernt werden, was sich leicht lösen lässt. Juni und Juli: Alle 3 – 4 Wochen einmal Gerätschaften: Am besten geeignet sind Kescher, wie sie vom Fachhandel angeboten werden. Vorteil der manuellen Entfernung: Dem Teich werden Nährstoffe entzogen

3. Einsatz spezieller Wasserpflanzen
Wenn Fadenalgen ein Indikator für einen erhöhten Stickstoffgehalt des Wassers sind, dann bedeutet dies im Umkehrschluss, dass durch Absenkung des Stickstoffgehaltes die Bildung von Fadenalgen gehemmt wird. Wasserhyazinthe, Wassersalat und andere frei schwimmende Pflanzen sowie Unterwasserpflanzen entziehen dem Teich ebenso Nährstoffe und beugen auf diese Weise indirekt einer Fadenalgenverbreitung vor.

4. Präparate gegen Fadenalgen

 

„Algen Killer“:

Ein Mittel auf Kupferbasis, es verändert zudem den pH-Wert. Beides, Kupfer und die pH-Wert-Veränderung, hemmen die Fadenalgenvermehrung. Einschätzung: Fadenalgen sind ein Zeichen für eine gute Wasserchemie. Deshalb ist die Frage zu stellen, warum man durch ein chemisches Mittel die gute Wasserchemie verändern und damit stören soll?

 

Flockungsmittel:

Sie werden auf die Fadenalgen aufgestreut. Dadurch kommt es zur Zerstörung der Zellstruktur und damit der Fadenalgen. Leider ist danach das Abfischen der zerstörten Algen sehr schwer.


Mikroorganismen, die Fadenalgen angreifen:
Die Wirkung ist sehr gut und hält ca. 2 – 3 Monate an. Es ist allerdings Vorsicht geboten, denn die Mikroorganismen benötigen Sauerstoff. Infolge der Zersetzung der Fadenalgen wird Nitrat freigesetzt, das im Teich verbleibt. Der größte Nachteil besteht jedoch darin, dass verschiedene Seerosenarten diese Mikroorganismen nicht vertragen und unter dem Einsatz des Mittels leiden.

5. Verwendung von Teichmuscheln zur Wasserfiltration
Teichmuscheln sind erstaunliche Lebewesen. Die Mollusken (Weichtiere) filtern pro Tag Schwebstoffe aus bis zu 400 l Wasser. Damit genügt es, pro Teich 3 – 4 Exemplare auszusetzen. Zur langfristigen Etablierung muss die Teichmuschel die Möglichkeit erhalten, sich einzugraben. Dies muss bei einer Neuanlage des Teiches unbedingt berücksichtigt werden. Auf den Boden ist deshalb eine 2 – 3 cm tiefe Rheinsandschicht auszubringen. Darauf können die Muscheln dann leben.

 


 

 

  Teichpflege im Herbst

 

 

 

Im Herbst sind bestimmte Arbeiten unabdingbar.

Pflanzen
Im Herbst sollte alles abgeschnitten werden, was im Wasser liegt. Insgesamt gilt es, über Winter möglichst viele Pflanzen im Teich zu belassen, weil durch die Bewegung der Pflanzen auch das Wasser nicht zur Ruhe kommt. Man möchte das Einfrieren des Teiches so lange wie möglich hinausschieben. Die bewegten Wasserzonen frieren im Winter als letzte zu. Seerosen sind am besten abzuschneiden und aus dem Teich zu entfernen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, gar nichts zu machen; in der Mehrzahl der Jahre passiert nichts negatives.

 

Pumpen
Generell sind Pumpen im Herbst zu entfernen. Dies gilt nicht für Pumpen, die tiefer als 40 cm unter der Wasseroberfläche im Teich angebracht sind, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass sich selbst in härtesten Wintern unter unseren Bedingungen nie eine Eisschicht von mehr als 40 cm auf Teichen gebildet hat. Außenstehende Pumpen oder Filter sind natürlich in jedem Fall über Winter zu entfernen.

 

Netz
Mit Beginn der Herbstes sollte ein Netz über den Teich gespannt werden, um das Wasser vor herabfallendem Laub zu schützen. Vor den ersten Nachtfrösten, etwa im November / Dezember, also nach Abschluss des Laubfalls, muss das Netz mitsamt den sich darin gefangenen Blättern wieder entfernt werden.

 


 

  Der Teich im Winter und Frühjahr

 

 

 

Eisbildung auf der Teichoberfläche
Bei einem Teich ohne Fischbesatz ist es unwichtig, ob er über Winter zufriert oder nicht. Dabei sind keinerlei Folgeschäden zu erwarten. Bei Teichen mit Fischbesatz muss das Zufrieren verhindert werden. In der Regel genügt es, eine Stelle im Eis vor dem endgültigen Zufrieren zu bewahren. Der Grund liegt in der Faulgasbildung, die sich in der am Teichgrund liegenden Mulchschicht abspielt. Durch das offene Loch ist es den immer nach oben steigenden Faulgasen möglich, zu entweichen, ohne bei den Fischen Vergiftungen hervorzurufen. Die Möglichkeiten, im Eis ein Loch freizuhalten sind vielfältig. Besonders bewährt hat sich z.B. eine Styroporplatte. Sehr gut sind neuerdings angebotene, speziell dafür konstruierte Styroporglocken mit einer in der Mitte integrierten Heizspirale. Der Stromverbrauch hierfür liegt bei 3 Watt, so dass mit minimalem Energieaufwand gearbeitet werden kann.


Niemals sollte, wenn sich die Eisdecke auf dem Teich bereits geschlossen hat, mit der Axt ein Loch in das Eis gehauen werden. Mit jedem Axtschlag baut sich unter der Eisdecke im Wasser nämlich eine ziemliche Druckwelle auf. Die Gesamtheit der Druckwellen führt leicht dazu, bei den in Winterruhe verharrenden Fischen die Luftblase zerplatzen zu lassen.


Der Teich im Frühjahr
Anfang bis Mitte März sind alle gelb verfärbten Pflanzenteile abzuschneiden.

  

  Kontrolle und Erhaltung der Wasserqualität in Teichen

 

 

 

Die Wasserqualität lässt sich messen an folgenden Kriterien:
• Sauerstoff
• Stickstoff (Nitrit, Nitrat, Ammonium)
• PH-Wert
• Wasserhärte
• Phosphate

All diese Werte sind jedoch nur wichtig bei Fischbesatz, denn bei Teichen ohne Fischbesatz reguliert die Wasserqualität von selbst ins Optimum.

 

Sauerstoff
Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist sehr wichtig. Gerade im Sommer, wenn die Wassertemperatur 35º C erreicht, zeichnet sich Teichwasser durch eine zu geringe Sauerstoff- sättigung aus. Das führt bei eingesetzten Fischen zu Verhaltensanomalien. Sie steigen an die Wasseroberfläche und zeigen intensive Mundbewegungen. Das Phänomen ist besonders morgens zu beobachten, was sich durch den nächtlichen Sauerstoffverbrauch der Pflanzen erklärt. Das Phänomen ist im Sommer auch über Mittag zu beobachten. Abhilfe lässt sich zuerst einmal erreichen über technische Möglichkeiten wie Springbrunnen, Wasserspiel oder Bachläufe. Wenn das jedoch nicht fruchtet, hilft als letztes Mittel nur die Chemie. So bietet zum Beispiel die Firma Oasis ein Mittel namens „Sauerstoff „ an, das geeignet ist, kurzfristig das Problem zu beheben. Bei dem Präparat handelt es sich um so genanntes „sauerstoffinformiertes Calcium und Silicium“. Das Granulat wird ins Wasser gestreut und gibt im unteren Teichbereich dann Sauerstoff frei. Da die chemische Kapazität bald erschöpft ist, handelt es sich um ein nur kurzfristig wirkendes Mittel. Langfristig kann immer wieder auftretende Sauerstoffarmut nur durch Ursachenforschung und entsprechende technische Veränderung der Teichanlage behoben werden.

Stickstoff
Ein funktionierender Teich ist immer nährstoffarm. Der Stoff, der die meisten Probleme verursacht, ist Stickstoff. Er wird immer von außen in irgendeiner Form in den Teich eingetragen. Die Ursache ist dann immer unmittelbarer Kontakt des Erdreiches mit dem Wasser. Dieser Kontakt muss unterbunden werden.

Nitrat
als eine wichtige Stickstoffverbindung (N03) ist in jedem Teich vorhanden. Es stammt entweder vom abgestorbenen Pflanzenmaterial, vom Fischfutter oder Fischkot. Da es sich bei Nitrat um die Form des Stickstoffs handelt, die von Pflanzen aufgenommen werden, macht sich ein Überangebot von Nitrat im Teich durch die so genannte Algenblüte bemerkbar. Das Wasser trübt sich infolge starker Zunahme von Schwebealgen.

Nitrit und Ammoniak
bilden sich in Abhängigkeit mit dem pH-Wert. Je höher der pH-Wert, desto größer ist die Gefahr, dass beide Stoffe überhaupt entstehen. Wenn sich Ammoniak (NH3) bildet, wird es gefährlich für die Fische. Ammoniak ist fischgiftig. Kontaminierte Fische verhalten sich durch hektischer Bewegungen auffällig. Nur die Verwendung eines Analysegerätes, das über die Leitfähigkeit die Höhe des Ammoniakgehalts feststellen kann, gibt Auskunft über die genauen Werte. Bei zu hohen Werten hilft nur eine Gegenmaßnahme, das ist der Teilwasserwechsel. In der Regel wird dann ein Drittel des Wassers durch neues ersetzt. Das Problem ist, dabei nicht zu viel Wasser auszuwechseln, denn, abgesehen von den zu hohen Gehalten an Nitrat und Ammoniak, ist das ausgewechselte Wasser ansonsten optimal eingestellt, was nicht für das neu hinzukommende gilt.

pH-Wert
Der pH-Wert ist der Gradmesser für den Säurezustand eines Mediums. Dieser wird nach der Wasserstoffionenkonzentration festgestellt. Die Bezeichnung leitet sich von „pondus hydrogenii“, also dem Gewicht der Wasserstoffionen, ab. Der pH-Wert beeinflusst nicht nur im Boden, sondern auch im Teich viele biologische Abläufe, zum Beispiel die Ammoniakentstehung und den Härtegrad des Wassers. Leider gilt im Teich dasselbe wie für den Boden: Es ist auf Dauer unmöglich, den pH-Gehalt nachhaltig zu verändern. Die Empfehlung, durch ein in den Teich gehängten Sack voll Torf den pH-Wert zu verändern, ist völlig unzulänglich, denn diese Menge ist viel zu gering, um etwas bewirken zu können. Als optimal gilt ein pH-Wert von 7 – 8. Darüber darf man jedoch nicht außer acht lassen, dass es auch Teiche im Bereich von pH 6,5 oder 8,5 gibt, die dennoch stabil sind und gut funktionieren. Ab pH 9 wird Ammoniak gebildet. Wer Messungen mit dem pH-Meter vornimmt, sollte daran denken, dass es immer eine Verschiedenheit der Werte in Abhängigkeit von der Tageszeit gibt. Morgens misst man andere Werte als abends.

Wasserhärte
Bei einem zu geringen pH-Wert des Wassers, aber auch bei zu hoher Wasserhärte empfiehlt sich ein Wasserwechsel. Da man in Notsituationen oftmals um einen Wasserwechsel nicht herum kommt, stellt sich die Frage, welches Wasser dazu besonders geeignet ist. Folgendes ist zu den einzelnen Herkünften und Qualitäten von Wasser zu sagen:

 

 

         
  Brunnenwasser ungeeignet zu kalt, zu hoher Nitratgehalt  
  Leitungswasser Nicht schlecht; sollte über 4º Karbonat-Härte liegen. Der PH-Wert ist in der Regel in Ordnung. Leider ist der Phosphatgehalt oft zu hoch.  
  Regenwasser Schlecht geeignet es ist zu weich und beinhaltet abgespülte Schwermetalle von den Dächern  
         

Es gibt auch Präparate wie z.B. „Härte Plus“, um einen zu geringen Härtegrad des Wassers anzuheben. Bei hingegen zu hoher Härte bleibt die Möglichkeit eines Verschnitts mit Regenwasser. Nach dem Wasserwechsel ist es völlig normal, dass das Wasser durch Schwebalgen grün zu werden beginnt. Diese Erscheinung verschwindet nach 10 Tagen wieder, und das Wasser klärt sich.

Phosphat
Phosphate und Nitrate machen das Wasser grün. Glücklicherweise bauen die Pflanzen im Teich das vorhandene Phosphat relativ schnell ab. Für Phospat gilt, dass der Teich spätestens nach drei Wochen klar sein wird.

Einzelfragen im Zusammenhang mit der Wasserqualität Einsetzen erster Fische
Damit sollte mindestens 6 - 8 Wochen gewartet werden. So lange benötigt das Teichwasser, bis es die notwendige chemisch-biologische Qualität erreicht hat.

Generalreinigung von Teichen
Relativ unabhängig von der laufenden Teichpflege sind Gartenteiche etwa alle 5 – 7 Jahre einer Generalreinigung zu unterziehen. Dabei geht es vor allem um die Entfernung des Mulches, der sich am Teichgrund angesammelt hat. Dort bildet sich aufgrund von Vergärungsprozessen Faulgase, die sich auf Dauer negativ auf alle biologischen Prozesse im Teich auswirken. Die optimale Zeit für den Wasseraustausch liegt entweder im April oder im Oktober, denn während der Vegetationszeit sollte diese Maßnahme nicht stattfinden. Gerade im Sommer kämen dabei zu viele der ökologisch wichtigen Libellenlarven zu Schaden. Selbst im Frühjahr und Herbst ist das nicht ganz zu vermeiden. Die Verluste können jedoch mit einem relativ einfachen Vorgehen so gering wie möglich gehalten werden. Wenn man den aus dem Teich geborgenen Mulch (Mulm) einen Tag lang auf einem Tuch oder einer Folie direkt neben dem Teich lagert, haben die meisten Libellenlarven die Möglichkeit, wieder von selbst aktiv in den Teich zurück zu kriechen.

Stechmücken
Die Befürchtung, mit Anlage eines Teiches trüge man zum übermäßigem Aufkommen von Stechmücken im Sommer bei, ist falsch. Selbst bei Teichen ohne Fischbesatz gilt: Ein funktionierendes Biotop ist frei von Mücken. Selbst, wenn es durch übermäßige Mückenbrut zur Eiablage und in Folge davon zum Larvenschlupf kommen sollte, dauert es in der Regel nur etwa zwei Wochen, bis die Stechmückenlarven wieder verschwunden sind. Als natürliche Feinde regulieren Rückenschwimmer, Wasserläufer und Libellenlarven, alles Insekten, das Aufkommen der Mückenlarven bzw. geben diesen keine Chance zur Entwicklung.