Rasenflächen fit machen

 

Vielfach sehen die Rasenflächen nach dem späten schneereichen Winter recht „hungrig“ aus. Besonders auf leichten sandigen Standorten haben die Gräser eine blassgrüne oder gar graugrüne Farbe angenommen. Zudem fallen zahlreiche fahlgraue Flecken auf, die auch ineinander fließen können und größere Bereiche wie abgestorben wirken lassen. Hier handelt es sich um Infektionen durch verschiedene Rasenpilze, vorwiegend um Schneeschimmelinfektionen. Erhebliche Schneemengen im März förderten nicht nur derartige Rasenkrankheiten, sie führten auch zu örtlich stark vernässten Böden. Die letzten Nährstoffgaben im vergangenen Herbst sind längst aufgebraucht. Besonders auf leichten sandigen Flächen herrscht starker Nährstoffmangel.

 

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Es ist höchste Zeit, alte abgestorbene Pflanzenteile von den Flächen abzuharken. Anschließend sollte unbedingt gedüngt werden. Ein Vertikutieren der Fläche sollte erst nach der ersten Mahd der Fläche vorgenommen werden. Dabei dürfen die Zinken des Gerätes nicht tief in den Boden greifen. Sie sollen die Grasnarbe nur oberflächlich aufreißen, also fast nur „durchkämmen“.


Ein häufiger Fehler ist das frühzeitige Vertikutieren unmittelbar nach dem Winter. Gerade auf leichten sandigen Böden sind die Gräser noch nicht stabil im Boden verankert und werden bei zu frühem Vertikutiertermin aus dem Boden gerissen. Derart behandelte Flächen wirken wie „tiefgepflügt“ und erholen sich meist recht langsam.

 

 

Dort wo im Rasen Krokusse und andere Frühblüher gedeihen, sollten „Inseln“ beim Mähen und Vertikutieren um die Pflanzen gelassen werden. Die Pflanzen müssen möglichst lange ihre Blätter auch nach der Blüte behalten, damit sie Reservestoffe für eine erneute Blüte im Folgejahr bilden können.

Rasenneuansaaten oder Nachsaaten zur Ausbesserung von Kahlstellen gelingen sicher, wenn auch die Nachttemperaturen dauerhaft deutlich über dem Gefrierpunkt bleiben und die Tageshöchstwerte über 12°C liegen. Der Boden hat dann die notwendigen +8°C. Dann erst ist das Rasensaatgut in der Lage, rasch zu keimen.

 

 

Läuse, Raupen, Spinnmilben, Blattsauger & Co.

 

Nun scheint es endlich Frühling zu werden. Auch der März hat nicht das gehalten, was er am Anfang versprochen hat. Der erneute Wintereinbruch mit Nachttemperaturen von – 12°C und einer mehr oder weniger geschlossenen Schneedecke an über 20 Tagen hat eine Verzögerung im Austrieb von über 3 Wochen zur Folge. Erst seit ein paar Tagen steigen endlich die Temperaturen und die Sonne wärmt den Boden langsam an. Noch ist der Gehölzaustrieb sehr verhalten und nur an geschützten Stellen beginnen die Forsythien leicht Farbe zu zeigen.

 

Der kalte März hat das Auftreten der Überwinterungsstadien vieler Schadorganismen verzögert. Zum gleichen Zeitpunkt 2012 waren bereits Läuse, Raupen, Spinnmilben, Blattsauger u.a. aktiv an Pflanzen und Gehölzen. Bei weiterhin ansteigenden Temperaturen werden sie in den nächsten Tagen aktiv werden, wärmeliebende Arten vermutlich erst zum Ende des Monats.

 

Die Eigelege der Eichenprozessionsspinner sind festgeschlossen und der Schlupf der Raupen hat noch nicht begonnen (in 2012 lag der Schlupftermin in der 15. Woche - 09.04. bis 15.04.). Wir rechnen auch hier mit einer Verzögerung um ein bis zwei Wochen, sodass vor Mai nicht mit Bekämpfungsmaßnahmen zu beginnen ist, zumal auch eine entsprechende Blattmasse auf den Eichen vorhanden sein sollte.

 

Vorgehensweise bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner:

 

1. Befallsstärke ermitteln
• Leichter Befall, einzelne Bäume betroffen, wenige, kleine Nester
• Starker Befall, mehr als ein Baum betroffen, mehrere Nester pro Baum, große Nester

 

2. Bekämpfungsentscheidung
• Leichter Befall: mechanische Maßnahmen ergreifen
• Starker Befall bzw. starker mehrjähriger Befall: Entscheidung für oder gegen eine Spritz-

  behandlung im Frühjahr (Mitte April bis Mitte Mai) = vorbeugender Gesundheitsschutz und

  mechanische Entfernung der Raupen / Nester

 

Zur Bekämpfung stehen mechanische Maßnahmen und ggf. im zweiten Schritt die Anwendung von Bioziden / Pflanzenschutzmitteln (Beratung anfordern) zur Verfügung.