Vogelschutz im Garten
 
Vorfrühlingshafte Temperaturen Mitte Januar ließen schon so manches Meisenpaar auf "Wohnungssuche" gehen. Spätestens jetzt sollten die vorhandenen Nistkästen im Garten gründlich gereinigt werden, um altes Nistmaterial und Parasiten zu entfernen, unter der die nächste Brut leiden würde. Das Nistmaterial gehört in den Hausmüll, dabei empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.

Auch in kleinen Gärten können mehrere Nisthilfen aufgehängt werden. Kohlmeisen und Kleiber bewohnen Nisthöhlen mit einem Einflugloch von 32 mm Durchmesser auf halber Baumhöhe, Blau- und Haubenmeisen 26 mm oben im Baum. Wenn möglich, sollte das Einflugloch nach Südosten zeigen (Schutz vor kalten Ostwinden, Regen aus Richtung West und direkter Sonne und Hitze aus Süden). Freihängende Höhlen werden von Katzen nicht erreicht, ansonsten hilft ein sogenannter Katzengürtel um den Baumstamm.
 

Halbhöhlen für Rotschwänze (Bild rechts) können auch an Mauern und Hauswänden angebracht werden, ebenso Nisthilfen für Spatzen, Mauersegler und Schwalben. Besonders schnell werden diese "Kinderstuben-Angebote" angenommen, wenn die Vögel einen naturnahen Garten mit Vogelschutzgehölzen (z.B. Weißdorn, Efeu), heimischen Stauden und Kräutern sowie Laub- und Reisigecken vorfinden.
 
 
Winterliche Obstgehölzpflege
 
Bevor die Natur im Laufe des Märzes erwacht, können Sie milde Tage im Spätwinter nutzen, um Obstgehölze zu schneiden. Dabei sollten die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Das Auslichten alter Obstbestände ist jetzt ratsam. Zu dichte Kronen und überalterte Bäume erhöhen den Infektionsdruck mit Krankheiten und Schädlingen auf gesunde Bäume in der Umgebung. Entfernen Sie alle kranken, teilweise schon abgestorbenen oder im Absterben begriffenen Äste und Zweige. Überalterte morsche Bäume sind besser zu roden. Sie stellen als Infektionsquelle mit z.B. Borkenkäfern eine ständige Gefahr dar.
 
Auch gesunde junge Obstgehölze bedürfen eventuell einer Auslichtung wenn sie zu dicht geworden sind. Eine bessere Luftzikulation in der Krone mindert erheblich die Infektionsmöglichkeit vieler Pilzkrankheiten wie z.B. Schorf und Monilia. Bei dieser Arbeit ist Augenmaß und Erfahrung wichtig. Abzulehnen ist das rigorose Entfernen aller Seitenäste insbesondere an Apfelbäumen, so dass nur noch die wenigen Hauptäste stehen bleiben. Derartiger „Rasierschnitt“ führt im Folgejahr zu besenartigem Neuaustrieb zahlreicher Jahrestriebe. Hierdurch wird die Baumkrone meist noch dichter als zuvor und das Missverhältnis zwischen Triebwachstum und Blütenansatz kann erst durch fachgerechten Sommerschnitt über Jahre wieder korrigiert werden.
 
Auslichten tut auch bei älteren Beerenobststräuchern not. Alte Triebe, die in den letzten Jahren getragen haben, erkennbar an schwarzbrauner Rinde, sollten gänzlich entfernt werden. Von den jüngeren Trieben mit hellbrauner Rinde lässt man maximal 5 kräftige verzweigte Äste stehen. Bei dieser Gelegenheit können Johannis- und Stachelbeeren auf Befall mit der Rotpustelkrankheit kontrolliert werden. Vorzugsweise kränkelndes oder schon abgestorbenes Holz zeigt orangerot gefärbte Pusteln. Solche befallenen Äste entfernt man jetzt bodennah.
 
    
Kugelrunde Knospen an schwarzen Johannisbeeren sind von Gallmilben befallen, die sich zu Tausenden im Innern entwickeln, später an Blüten und Blättern saugen und leicht mit dem Wind weitergetragen werden. Sie sind Überträger der Brennesselblättrigkeit, einer Viruserkrankung mit massiven Ertragseinbußen. Rundknospen sollten jetzt ausgebrochen werden.
 
Kugelrunde Knospen an schwarzen Johannis-
beeren sind von Gallmilben befallen, die sich zu Tausenden im Innern entwickeln, später an Blüten und Blättern saugen und leicht mit dem Wind weitergetragen werden. Sie sind Überträger der Brennesselblättrigkeit, einer Viruserkrankung mit massiven Ertragseinbußen. Rundknospen sollten jetzt ausgebrochen werden.

Falls im letzten Jahr der Befall mit Johannisbeerblasenlaus und kleiner Stachelbeertrieblaus sehr stark war, wirkt eine Ausstriebsspritzung mit Öl befallsmindernd. Raps- und Mineralöle entfalten ihre volle Wirkung ab 10°C. Die Behandlung erfolgt, sobald grüne Spitzen an den Knospen sichtbar werden. Eine generelle Austriebsspritzung aller Obstgehölze mit Weißölpräparaten ist jedoch nicht empfehlenswert. Auch in diesem Jahr wurden bei den Fruchtholzuntersuchungen nur wenige Eiablagen von Blattläusen und Spinnmilben festgestellt. Eine alljährliche Behandlung im Haus- und Kleingarten wäre unverhältnismäßig, weil die Ölpräparate auch die Überwinterungsstadien von Nützlingen abtöten.
 
 
Pflanzzeit für Blumenzwiebeln
 
Winterlinge, Krokusse und Tulpen sind die ersten Frühjahrsboten im Gartenjahr. Um sich an einer reichen Blüte im nächsten Jahr erfreuen zu können, müssen die Zwiebeln und Knollen noch in diesem Monat gesteckt werden. Nur dann haben sie genügend Zeit, um in dem derzeit noch warmen Boden ausreichend Wurzeln zu bilden bevor dauerhafte Bodenfröste einsetzen.
 
Traubenhyazinthen und Tulpen Krokusse und Schneeglöckchen
 
Nehmen Sie die Tätigkeit des „Zwiebelsteckens“ bitte nicht zu wörtlich: Blumenzwiebeln sollten nicht einfach so in Gartenbeete oder gar Rasenflächen gedrückt werden. Eine gute Bodenvorbereitung besteht aus tiefgründigem Lockern, damit die Zwiebeln und Knollen ihre Wurzeln gut entwickeln können. Sie brauchen wasserdurchlässigen Boden. Stauende Nässe und wohlgemeinte Kompostgaben ins Pflanzloch führen zu Fäulnis. Besser ist es, unter die Zwiebeln eine Drainage aus sandigem Boden einzubringen und nach dem Pflanzen den Boden über den Zwiebeln mit Komposterde als Mulchschicht abzudecken.
 
Für blühende Narzissen und Krokusse auf Rasenflächen sollten die Rasensoden flach unter den Wurzeln ausgestochen werden, um dann die Blumenzwiebeln in den gelockerten Boden zu setzen. Danach wird die Rasensode wieder darüber gelegt, leicht angetreten und gegossen.
 
Größere und einzelne Zwiebeln lassen sich mit sogenannten Blumenzwiebelpflanzern leicht in Beete setzen. Mit einem hohlen Zylinder wird der Boden zunächst ausgestochen, die Zwiebel wird dann - ggf. nach Bodenverbesserung im Pflanzloch - eingesetzt und der Boden wieder aufgefüllt. Pflanzhölzer mit konischer Spitze sind weniger geeignet, da sie den Boden verdichten.
 
Für eine reiche Blütenpracht ist der richtige Standort wichtig:
Sonne: Tulpen, Krokusse, Narzissen, Zwiebeliris, Kaiserkronen, Zierlauch, Milchstern u.a. Halbschatten: Schneeglöckchen, Anemonen, Winterlinge, Blausternchen, Märzenbecher, Schachbrettblume u.a.
 
Für die Pflanztiefe gilt folgende Faustregel: Blumenzwiebeln werden doppelt so tief in den Boden gepflanzt, wie sie selber hoch sind, auf sandigen Böden eher etwas tiefer.
 
Ist bekannt, dass Wühlmäuse im Garten aktiv sind, können Zwiebeln in Pflanzkörbe gesetzt werden. Dies erleichtert auch später das „Finden“ aller Zwiebeln, denn nach zwei bis drei Jahren, spätestens bei nachlassender Blühfreude, sollten die Zwiebeln nach dem Einziehen der Blätter im Sommer aus dem Boden genommen werden. Sie werden durchgeputzt, dann trocken und schattig aufbewahrt und möglichst an einer anderen Stelle im Herbst erneut gesetzt.

So beugt man der Bodenmüdigkeit und einer Ausbreitung von pilzlichen Fäulniserregern vor. Bei Knollen und Zwiebeln, die zum Verwildern neigen, wie Wildkrokusse und -tulpen, Winterlinge, Scilla und Schneeglöckchen, ist dies nicht nötig,

Auch Blumenzwiebeln brauchen Dünger, allerdings erst im Frühjahr. Als günstig haben sich folgende Düngegaben erwiesen: im Februar mit dem Durchbrechen der ersten Spitzen 25 g Kalkammonsalpeter /m², im März mit dem Aufrollen der Blätter nochmals 25 g Kalkammonsalpeter /m² oder 30-50 g Volldünger (z.B. Nitrophoska bzw. Blaukorn), im April bewirkt eine dritte Düngergabe mit 25 g Volldünger/m² eine gute Regeneration der Zwiebeln.
 
Allerdings verzögert sich dadurch die Ausreifung der Blätter und sie ziehen zugunsten einer höheren Einlagerung von Reservestoffen später ein. Frischer Stalldung und andere organische Dünger sind nicht zu empfehlen, da sie Zwiebel- oder Narzissenfliegen anlocken. Grundsätzlich sollten die Blätter von Zwiebeln und Knollen erst nach dem Einziehen (=braun werden) entfernt werden, so lange sollte auch die Rasenmahd auf den Flächen warten, wo Frühjahrsblüher stehen.
 
WildtulpenWinterlinge
 
Im Handel wird eine fast unübersehbare Vielzahl verschiedener Arten und Sorten angeboten. Für jeden Geschmack lässt sich etwas finden: ob für Kontrast- oder Ton-in-Ton-Pflanzungen, für sonnige bis schattige Standorte, für Blühtermine von März bis Juni oder auch Blütengrößen zwischen niedlichem Winzling bis wuchtiger Hybridsorte. Wer schon im zeitigen Frühling die ersten Insekten beobachten möchte, findet ein vielfältiges Sortiment an nektar- und pollenspendenden Zwiebel- und Knollenpflanzen.
 
Dazu gehören u.a. Winterlinge, Wildkrokusse und -tulpen, Schneeglöckchen, Scilla, Traubenhyazinthen, Lerchensporn und Anemonen. Sie alle bieten Nahrung zuerst für Hummeln, Wildbienen und Honigbienen, später dann auch für Schwebfliegen und Schmetterlinge. Naturnahe Gärten bieten verschiedensten Nützlingen Nahrung und sind ein guter Weg, der Ausbreitung von Schädlingen entgegen zu wirken.
 
Hinweis:
Mit sinkenden Nachttemperaturen beginnen Stauden einzuziehen. Die braun werdenden Blätter brauchen aber nicht jetzt entfernt zu werden. Bodennahe Triebe und Blätter geben einen gewissen Frostschutz und bieten Insekten Unterschlupfmöglichkeiten. Würden hohle Stängel, wie sie z.B. Rittersporn oder Chinaschilf haben, abgeschnitten werden, könnte sich in den Resten Wasser sammeln und zu Fäulnis im Herz der Staude führen.